Paulskirche, Frankfurt

Frankfurter Paulskirche mit Einheitsdenkmal

Die Frankfurter Paulskirche ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sie befindet sich auf dem Paulsplatz am Rande des Römerbergs in Richtung Zeil 22. Im Sommer ist die Kirche fast ein wenig schwierig zu entdecken, da der gesamte Paulsplatz mit den Tischen der Straßencafés gepflastert ist. Vor der Paulskirche treffen sich unzählige Menschen, Besucher und Einheimische zugleich, die das Leben genießen und natürlich auch sehen und gesehen werden wollen. Doch ein mindestens genauso aktives Leben gibt es in der Kirche.

Unterkünfte nähe Paulskirche

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Die Tagung der Nationalversammlung in der Paulskirche

Im Jahr 1789 wurde mit dem Bau der evangelischen Paulskirche begonnen, diese Arbeiten dauerten an und so konnte die Kirche erst 1833 geweiht werden. Doch nicht nur in religiöser Hinsicht war die Paulskirche ein sehr historischer und bedeutender Ort: Hier traf am 18.05.1848 die erste frei gewählte Nationalversammlung zusammen. Sie suchte nach einem geeigneten Versammlungsort und wählte diese Kirche aufgrund ihres Rundbaus aus. In den Jahren 1848 und 1849 tagte hier die Frankfurter Nationalversammlung. Sie arbeiteten an der Verfassung für ein einheitliches Deutschland, der so genannten Paulskirchen-Verfassung. Jedoch konnte die Konstitution aufgrund des Widerstands der Preußen und Österreichs nicht in Kraft treten, woraufhin das Parlament in der Paulskirche im Jahr 1849 aufgelöst wurde. Ab dem Jahr 1852 wurden hier wieder Gottesdienste abgehalten und die Paulskirche erfüllte wieder ihre ursprüngliche Funktion.

In der Paulskirche tagte die Frankfurter Nationalversammlung	Klassizistischer Rundbau	Die Paulskirche erhebt sich am größten Platz der Altstadt
Kontrast zwischen historischer und moderner Architektur	Blick auf die Paulskirche und den MAIN TOWER	Der Paulsplatz ist eine beliebte Anlaufstelle der Frankfurter

Kennedys Rede in der Paulskirche 1963

Durch den Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, wurde die Paulskirche als eines der ersten Gebäude Frankfurts zwischen den Jahren 1947 und 1949 wieder aufgebaut. Sie war zum Symbol für Freiheit und zur "Wiege der Demokratie" in Deutschland geworden. Ihre Bedeutung als Kirche hat sie daraufhin völlig verloren. Ein Besucher brachte ganz besonderen Glanz in die Paulskirche: US-Präsident John F. Kennedy hielt hier im Jahr 1963 während eines Deutschlandbesuches eine Rede. Ab diesem Zeitpunkt fanden in der Paulskirche Ausstellungen und Preisverleihungen statt. Auch heute noch wird diese Tradition aufrecht erhalten: Am bedeutendsten ist die Verleihung des "Friedenspreises des Deutschen Buchhandels", welcher jährlich im Rahmen der Buchmesse vergeben wird. Immerhin ist die Paulskirche ein nationales Symbol und die Gedenkstätte der deutschen Demokratie.

Die Paulskirche verfügt nicht nur über einen immensen ideologischen Wert, auch architektonisch kann sie überzeugen. Das markante Gebäude besticht durch einen klassizistischen ovalen Zentralbau, der nach den Entwürfen des Stadtbaumeisters Johann Andreas Liebhardt realisiert wurde. Besonders auffällig ist der rote Sandstein des Gebäudes. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie innen aus Kostengründen hauptsächlich modern gehalten und auch auf die Wiederherstellung einer Kuppel musste man verzichten.

Moderne Gestaltung im Inneren

Paulskirche in der Gegenwart

Die Paulskirche ist ein bedeutender historischer Ort für Frankfurt, so ist es nicht verwunderlich, dass hier im Laufe der Zeit viele Denkmäler angebracht wurden, wie beispielsweise Gedenktafeln berühmter Politiker und Ehrenbürger an der Fassade der Kirche, ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf der Nordseite und das Einheitsdenkmal mitten auf dem Paulsplatz.